ک، (کاف)
(ک ب ر)
stakbara, (استکبر) 2:34, 6.
entstammt der Wurzel (ک ب ر) und bedeutet „sich selbst größer sehen“ und nach der eigenen Größe verlangen, im Sinne von Selbstüberheblichkeit und Hochmut.
(ک ذ ب)
kaḏḏabū, (کذّبوا) 2:39, 7.
entstammt der Wurzel (ک ذ ب). Diese Wurzel in der Transitivform bedeutet „leugnen“ und „etwas zu einer Lüge erklären“.
(ک ف ر)
kafarū, (کفروا) 2:6, 3.
stammt von der Wurzel (ک ف ر) in der Bedeutung von „Bedecken“. Wenn ein Mann zum Beispiel seinen Kampfpanzer mit einer anderen Kleidung bedeckt, sagt man: (الرجل يَكْفِرُ درعَهُ بثوب كَفْراً). Das Hemd über dem Panzer nennt man (كَافِرُ الدرع). Wenn die Sonne mit ihrem Licht die Sterne verblassen lässt, wird gesagt (كَفَرَتِ الشمس النّجومَ). Das Wort „kāfir“ wird also für alles benutzt, was etwas verdeckt bzw. bedeckt, so z.B. die Nacht, weil sie alle Menschen und Dinge verdeckt, die Wolke, weil sie die Sonne verdeckt, einen großen Fluss, weil er die Erde bedeckt, und zum Bauern sagt man „kāfir“, weil er die Saat bedeckt. Auch das Häutchen auf einer Blüte bezeichnet man als „الکافوره". „Kufr“ steht „imān“ (Allah Vertrauen schenken) gegenüber, weil es bedeutet, die Wahrheit zu bedecken. Manchmal wird „kufr“ auch im Sinne der Verleugnung von Gottes Wohltaten verwendet, und steht dann dem Wort „schukr“ (شکر) gegenüber, was wiederum bedeutet, die Wohltaten Gottes zu zeigen bzw. in Erscheinung treten zu lassen. „Kaffārato l-ḏanb“ (کفّارة الذنب) bezeichnet etwas, was die Sünde bedecken kann, (Ibn Fāres 1984), (Farahidi 1988), (Raġib 1991). Wir haben als Entsprechung dieses Wortes im Deutschen den Begriff „Verleugnen“ gewählt, weil in diesem Wort auch die Verleugnung und das Verdecken der Wahrheit steckt. Eine Übersetzung des Wortes mit „ungläubig“ übersieht jedoch alle Feinheiten dieses Schlüsselbegriffs, ebenso wie in einer Übersetzung des Wortes „imān“ als „Glaube“ die darin liegende Bedeutung des „Vertrauen Schenkens“ unberücksichtigt bleibt (vgl. hierzu Fußnote 3, S.2).
über uns
Auf dieser in der Entstehung begriffenen Internetseite wird Ihnen ein Übersetzungsprojekt des Koran in deutscher Sprache vorgestellt, dass im Juli 2013 durch eine Gruppe von Islamwissenschaftlern, Theologen und Philosophen begonnen wurde.
Ausgehend von einer Sichtung und Untersuchung der vorhandenen Koranübersetzungen in deutscher Sprache, haben wir uns besonders auf die Übersetzungen seit dem Jahre 2000 konzentriert und sind zu der Entscheidung gelangt, eine neue Übersetzung mit etymologischer Herleitung einiger koranischer Schlüsselbegriffe und einem kurzen Kommentar (tafsir) zu erstellen.
Methodisch haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine Übersetzung ausgehend vom Originaltext anzufertigen, die möglichst nahe am arabischen Text ist und keine Ergänzungen oder Hinzufügungen von Seiten der Übersetzer enthalten soll. Alles, was erklärt werden muss, ist entweder in Fußnoten zu finden, oder in der etymologischen Herleitung, bzw. im Kommentar.
Unsere Grundlage bei der Wahl von Wortentsprechungen im Deutschen sind die Wurzeln oder Radikale der jeweiligen arabischen Wörter. Durch eine Untersuchung der arabischen Wurzeln, der verschiedenen Ableitungen und Bedeutungsebenen und deren Vergleich mit Möglichkeiten in der deutschen Sprache, versuchen wir, eine Einheitlichkeit in die Übertragung arabischer Wörter ins Deutsche zu bringen. Soweit es möglich ist, halten wir diese gemeinsame Grundlage der Ableitungen arabischer Wurzeln in den verschiedenen Verbal- oder Nominalformen durch und wählen nur ein anderes Wort im Deutschen, wenn das Verständnis durch die Verwendung der eigentlichen Bedeutung aus der arabischen Wurzel erschwert oder unmöglich wird.
Bei der etymologischen Herleitung haben wir für jede Koranseite ca. 4 koranische Begriffe und ihre Wurzeln ausgewählt, die wir anhand klassischer Werke der arabischen Sprache und Grammatik wie „Mufradāt ar-Rāġib“, „Lisān al-ʽarab“, „
„Qamuso l-Loġah“ oder „Meṣbaḥo l-Monīr“... untersuchen, um davon ausgehend die gemeinsame Bedeutungsgrundlage in allen Ableitungen dieser Wurzeln festzustellen. Diese Grundlage versuchen wir dann ins Deutsche zu übertragen, um eine möglichst gute und konsequente Übersetzung zu finden.
Bei unserem Kommentar verfolgen wir einen rationalistischen Ansatz, der aus unserer Sicht dem Geist des Koran entspricht. Der Mensch, seine Beziehung zu Gott, zu den Menschen und zur Schöpfung steht bei unserer Betrachtung im Vordergrund.
Unser Kommentar basiert nicht nur auf den Gedanken der Autoren, sondern ist der islamischen Tradition begründet, weshalb wir schiitische und sunnitische Tafsir- Quellen, Hadithe und Überlieferungen aus den wichtigsten klassischen Quellen benutzen.
Wir möchten die anderen existierenden Koranübersetzungen nicht ersetzen, sondern eine neue Methode bzw. einen neuen Weg bei der Koranübersetzung vorstellen.
Darüber hinaus hoffen wir, dass unsere Übersetzung dem deutschsprachigen Leser ein besseres und tieferes Verständnis ermöglicht und ihn der Welt des Koran und der damit verbundenen Kultur näher bringt.
Diese Seite dient dazu, unser Vorhaben transparenter zu machen und dem interessierten Leser zu ermöglichen, mit seiner Kritik aber auch mit Lob auf unsere Übersetzung zu regieren, unsere Arbeit dadurch zu bereichern, so dass auf diese Weise ein neuer Diskurs zum heiligen Koran entsteht.